Weiterentwicklung und Prozessevaluation ESSKI-Z

Von 2007 – 2009 wurde ESSKI gemeinsam mit Praxispartnern im Kanton Zug weiterentwickelt. Aufgrund der positiven Resultate und Erfahrungen in der Pilotphase wurde das Programm im Schuljahr 2008/2009 erstmals in einer gesamten Schule von der 1. – 6. Klasse als Schulentwicklungsprojekt umgesetzt. Mit dem Gesundheitsamt des Kantons Zug (Schwerpunktprogramm Psychische Gesundheit) und dem Team des Schulhauses Süd der Schulen Risch Rotkreuz wurden ideale Partner zur Durchführung des Programmes gefunden.

Foto: Ivar Kohler

Ziele dieses Forschungs- und Entwicklungsprojektes:

  • Entwicklung und Anwendung einer Weiterbildung für Lehrpersonen zum Thema «Positive Erziehung in der Schulklasse und im Elternhaus», welche Strategien von Triple P für die Arbeit in Schulklassen fruchtbar macht.
  • Verbesserung des Zugangs zu bildungsfernen Familien und Familien mit Migrationshintergrund, indem das Interventionsprogramm Triple P mehr auf die Bedürfnisse dieser Personengruppen zugeschnitten wird.
  • Entwicklung eines Manuals, das es Einzelschulen, lokalen oder kantonalen Behörden ermöglicht, ESSKI selbstständig zu initiieren und umzusetzen.
  • Evaluation der Akzeptanz von ESSKI und der Auswirkungen auf das Schulklima, die Kooperation im Lehrteam und die Zusammenarbeit zwischen Schule und Familie

Die Gesundheitsdirektion des Kantons Zug hatte sich mit dem Konzept «Psychische Gesundheit 2007 bis 2012» zum Ziel gesetzt, die psychische Gesundheit der Zuger Bevölkerung zu erhalten und zu verbessern. ESSKI war eine Massnahme, mit wel­cher das Konzept umgesetzt wurde

In der Primarschule Risch-Rotkreuz nahmen 147 Primarschüler und Primarschülerinnen aus 9 Klassen, 13 Klassenlehrpersonen, 16 Fachlehrpersonen und 54 Eltern (36.7% aller Familien) aktiv am Programm teil.

Das Programm erfreute sich dabei bei Kindern, Lehrpersonen und Eltern einer sehr hohen Akzeptanz. 100% der befragten Lehrpersonen und 89% der befragten Eltern beurteilten ESSKI am Ende des Schuljahres als «gut» oder «sehr gut».

94.7% der befragten Lehrpersonen und 72.2% der befragten Eltern, auch derer, die ursprünglich kein Interesse zeigen würden in Zukunft an einem Projekt wie ESSKI teilgenommen. Alle Lehrpersonen und 88.6% der Eltern fanden, dass ESSKI im ganzen Kanton Zug umgesetzt werden sollte.

Diese ausgesprochen hohe Akzeptanz von ESSKI war am Ende des Schuljahres ist auf die positiven Erfahrungen zurückzuführen, welche die befragten Personen mit den einzelnen Interventionen von ESSKI gemacht hatten.

  • Die Lehrpersonen waren sich einig, dass sich das Lehrmittel «Fit und Stark fürs Leben» gut im Alltag umsetzen liess.
  • Alle Lehrpersonen gaben an, dass ihnen die Fortbildung «Sichere Lehrpersonen/starke Schülerinnen und Schüler» neue Impulse für die Arbeit in der Schulklasse hatte.
  • Viele Lehrpersonen (87.6%) bejahten die Aussage mehr oder weniger, dass die in der Fortbildung gelernten Strategien die gewünschte Wirkung gezeigt hatten.
  • Jene Eltern, die das Triple P Angebot genutzt hatten (N=35), bewerteten dieses positiv: Alle betonten, dass es eine tolle Erfahrung war, sich mit anderen über Erziehungserfahrungen auszutauschen und der Grossteil konnte das Gelernte in der Familie anwenden.
  • Praktisch alle Eltern (96.9%) würden Triple P weiterempfehlen und viele (92.8%) stimmten der Aussage zu, nun besser mit schwierigem Verhalten der Kinder umgehen zu können.

Gefragt nach den Veränderungen, die ESSKI bei den Kindern verursacht hatte, sahen die Klassenlehrpersonen am meisten Wirkungen bezüglich der sozialen Kompetenzen: eine verbesserte Beziehungsfähigkeit, mehr Konfliktfähigkeit und weniger aggressives Verhalten.

ESSKI hatte aus ihrer Sicht nicht nur positive Auswirkungen auf der Ebene der Kinder, sondern auch für die Schule insgesamt: Die Lehrpersonen berichteten, dass ESSKI sich positiv auf das soziale Zusammenleben in der Klasse, in der Schule und auch im Lehrerteam ausgewirkt hatte.

  • 90.9% der Lehrpersonen stimmten zu, dass ESSKI zu weniger Aggression auf dem Pausenplatz beigetragen hatte.
  • 100% bejahten, dass sich das Klima in der Schule insgesamt positiv verändert hat.
  • 80% sahen eine Verbesserung der Stimmung in der Schulklasse.

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